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Per Fahrrad und Boot durchs Mekong Delta

Unterwegs auf dem Mekongdelta
Unterwegs auf dem Mekongdelta

10.03.
Heute ist unser 2-tägiger Kurzurlaub in Badeort Na Thrang bereits wieder zu Ende. Unsere Weiterreise ins Mekongdelta starten wir bereits um 07:45h mit einem Flug nach Saigon.

 

Und zwar machen wir das in der Business Class, da keine Economy Ticket mehr verfügbar waren. Mehrkosten ca. 30$ pro Nase. Alternativen: keine.

Mit den vom Hotel am Vorabend freundlicherweise noch gestifteten Frühstücksboxen unterm Arm, gehts unausgeschlafen um 05.30h zum kleinen Flughafen von Na Thrang. Zur Tilgung der Mehrkosten für das Business Ticket, verköstigen wir uns bis zum Abflug in der VIP Lounge. Siena isst hier 3 gekochte Eier zum Frühstück! Bei einem kalkulierten Preis von 10$ pro Ei hat zumindest Siena die Mehrkosten wieder eingespielt...

 

Nach nur 40 angenehmen Flugminuten kommen wir in Ho Chi Minh respektive Saigon an und versuchen gleich unsere Weiterreise ins Mekongdelta, genauer in den dortigen Hauptort Can Tho, zu organisieren: wir buchen einen Taxitransfer vom Flughafen zum Office von Malin in der City von Saigon. Malin ist ein Busunternehmen welches Fahrten nach Can Tho anbietet.

Nach etwas Anfangsschwierigkeiten, der Taxifahrer wollte uns erfolglos noch etwas zusätzliches Kleingeld zum bereits bezahlten Transfer abschwatzen, fahren wir in die City von Saigon. Und nach langem Herumfahren und Nachfragen (wobei wir den Taxifahrer dazu auffordern mussten) finden wir schliesslich das besagte Office. Beinahe hätte uns die Pfeiffe von einem Taxifahrer unter einer Werbetafel der Busfirma abgesetzt...

 

Wir kaufen die Tickets für den Bus nach Can Tho und verbringen die noch verbleibende Stunde bis zur Abfahrt um 12h im kleinen Warteraum des Office. Die im grossen und ganzen angenehme Fahrt im gefüllten Bus dauert 4 Stunden inkl. einem Verpflegungshalt von ca. 20 Minuten. Und gegen 17h checken wir in unser Hotel von Can Tho mit dem kreativen Namen "Holiday Hotel" (40$ pro Nacht) nach mittlerweile beinahe 12 Stunden Reisezeit, ein.

 

Für das Abendessen liessen wir uns ins Restaurant des Hotels "Nam Bo" ins Zentrum von Can Tho fahren. Und dies mit voller Absicht: unsere Reisebekanntschaft aus Hoi An (Sabine aus Hamburg), welche uns überhaupt erst auf die Idee gebracht hatte nach Can Tho zu gehen, hatte uns wärmstens empfohlen die Ausflüge im Hotel "Nam Bo" zu buchen. Glücklicherweise konnten wir nach dem Nachtessen dann auch tatsächlich die von ihr empfohlenen Ausflüge (Fahrradtour und Bootsausflug) mit exakt denselben Reiseführern buchen von denen Sabine und Familie so geschwärmt hatten!

 

Nach einem sehr langen Tag legen wir uns zufrieden ins Bett und freuen uns auf die für die kommenden beiden Tage gebuchten Touren.

11.03.

Spätes Frühstück im Hotel. Wie gemäss der Erfahrungsberichte im Internet (Tripadvisor und Co) erwartet, fällt es spärlich aus: Plainreis, Baquette, ein ungewürztes Omelette und 2 übersüsste Milchkaffees (Kondensmilch!). Wir tragen es mit Fassung.

 

Da wir unsere für heute gebuchte Velotour erst auf 15h angesetzt haben, möchten wir bis dahin noch das schöne und sehr heisse Wetter am einzigen Hotelpool von Can Tho geniessen. Da sich dieser natürlich nicht bei unserem Hotel befindet, machen wir uns auf zum abermals einzigen Luxushotel von Can Tho dem Hotel Victoria wo man für eine Tagesgebühr von 6CHF pro Nase den Pool benutzen darf.

 

Dort angekommen, lässt man uns wissen, dass der Pool bereits mit Hotelgästen gefüllt sei und sie daher keine zusätzlichen Gäste von ausserhalb zulassen können. Wir entschliessen uns für ein 40$ Mittagessen im Hotelrestaurant (am Pool) und stecken Siena kurzerhand in ihren Badedress und lassen zumindest sie für ca. 90 Minuten im Pool plantschen.

 

Auf unserer nachmittäglichen Tour geht's dann per Cruiser Fahrrad (keine Gänge) durch die schmalen Irrwege entlang des Mekongdeltas. Die 15Km Fahrradtour dauert ca. 2,5 Std. Für Siena wird ein bequemes Sitzkissen auf den Gepäckträger gebunden. 

 

Von unserem super netten, ursprünglich aus Hanoi stammenden Tourguide erfahren wir interessantes zur Lebensweise am Mekong. Bsw. wird das Wasser traditionellerweise aus dem Fluss geschöpft,  mit einer Chemikalie aufbereitet und dann für den Haushalt verwendet. Die Toiletten dieser Bewohner führen meist ungeklärt in den Fluss oder in die Hauseigene Fischzucht. 

 

Wir beobachten die Leute beim Geschirrspülen, Kleiderwaschen, Motorrad putzen,  Haarewaschen, Gemüserüsten direkt am Fluss. Für uns geht es wie durch ein Labyrinth von Wegen und Flussarmen, mal per Fähre über einen schmalen Bach, dann wieder über sehr enge Betonbrückchen vorbei an den sehr bescheidenen Behausungen der Anwohner.

 

Beim Zwischenstop beim Milchapfelbauern, ist die Familie so entzückt von Siena, dass wir nach einer Photosession, Degustation der Früchte und Sienas Erntehilfe, einen ganzen Sack voll mit Milchäpfel geschenkt bekommen.

 

Begleitet von zahlreichen, kindlichen "Hello" Rufen die ununterbrochen aus den vorbeiziehenden Häusern uns entgegen fliegen, radeln wir mit einem Lächeln auf dem Gesicht dem Sonnenuntergang und dem Abschuss der genialen Fahrradtour entgegen.

12.03.

Heute steht die für Can Tho obligate Bootstour zu den "Floating Markets" auf unserem Programm. Unser Wecker klingelt um 4:45h. Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt (Nam Bo Hotel) konnten wir einmal mehr erleben, dass am frühen Morgen bereits sehr viele Leute auf den Strassen unterwegs sind. Die Vietnamesen sind echte Frühaufsteher! Wir 3 sind definitiv keine Vietnamesen!

 

Unser heutiger privater Tourguide und Bootsführer namens Tam erwartet uns mit seinem motorisierten Holzboot (eine Art Longtailboot, mit Stabmotor) um 5:30h. Wir legen ab und tuckern Flussabwärts. Tam ist ein ausgesprochenes Basteltalent. Während der gesamten Bootsfahrt überrascht er uns, ganz zur Freude von Siena, mit immer tolleren, kleinen Geschenken, die er mit flinker Hand aus Wasserbambusblättern faltet und zusammensteckt.

 

Bei der ca. 30 minütigen Fahrt zum grösseren (Cai Rang) der beiden auf unserem Programm stehenden schwimmenden Märkte, erleben wir einen tollen Sonnenaufgang und können dabei herrlich auf den gemütlichen Kissen im Boot herumfletzen während wir gemächlich flussabwärts gondeln.

 

Gekonnt manövriert Tam unser Boot durch die schwimmenden Marktstände. Auf diesen Floating Markets wird ausschliesslich mit Früchten und Gemüse gehandelt. Auf dem kleineren Markt den wir nach einer weiteren Fahrt von ca. 30 Minuten erreichen, versuchen wir eine Ananas, eine Bohnenfrucht und andere Leckereien. Die doch recht kleinen Wassermärkte sind schnell gesehen und wir statten an Land einem kleinen Betrieb einen spannenden Besuch ab. Wir können dort den gesamten Produktionsprozess von Reisnudeln beobachten und dabei den Arbeitern über die Schultern schauen.

 

Weiter geht unsere Reise mit dem Bötchen durch ein Labyrinth an schmalen Flussadern, vorbei an Feldern, bescheidenen Häusern und arbeitenden Menschen. Ein malerisches Erlebnis das wohl etwas von dem doch sicherlich nicht leichten Alltag der Flussanwohner ablenkt.

 

Bei der Rückfahrt nach Can Tho darf Siena sich zum ersten mal im Fischen versuchen. Mit Angel und Köder bewaffnet haben wir über eine Stunde Geduld, doch die Fische wollen einfach nicht anbeissen und wir beschliessen sie am Leben zu lassen...

 

Gegen 13h beenden wir unseren Ausflug. Wir besorgen uns noch die Tickets für die morgige Busreise nach Saigon und relaxen den übrigen Nachmittag wiederum am Pool des Victora Hotels (diesmal können wir alle 3 ins Wasser!).

Kommentare: 4 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Barbara Pellegrini (Dienstag, 27 März 2012 17:48)

    Super Bericht, brovo Sibylle, es scheint ja eine tolle Reise zu sein. Wünsche Euch noch viele schöne Tage.
    Barbara Pellegrini

  • #2

    Stefan Nast (Donnerstag, 29 März 2012 11:16)

    Wir waren Ende 2010 auch im Mekong - Delta und haben teilweise dasselbe gesehen / erlebt. Gratulation zu Euren Texten und Bildern - TOP!
    Weiterhin viel Spass und alles Gute!
    Stefan

  • #3

    Falko (Freitag, 08 März 2013 09:59)

    Schöner Bericht und schöne Fotos. Wir sind in einem Monat auch da. Wart ihr zufrieden mit dem Guide am zweiten Tag? (Tam) Und was hat euch die Tour gekostet? Planen nämlich auch so eine Tour.

  • #4

    Sibylle Emmenegger (Sonntag, 10 März 2013 20:32)

    Hallo Falko, Danke für Dein Interesse. Leider hast Du keine E-Mail-Adresse hinterlassen, daher an dieser Stelle ein kurzes Feedback: Wir waren sehr zufrieden mit Tam und würden Ihn auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Bootstour hat uns 33$ und die Biketour 36$ gekostet. Viel Spass in Vietnam, wir haben viele tolle Erinnerungen!