Im Februar 2017 gings wieder auf Weltreise.
Hier geht's zu
 einen neuen Blog

www.sienastrip.jimdo.com

Karijini: rote Erde, kühles Wasser, tiefer Stein

Karijini, das Resultat tausender Jahre Arbeit
Karijini, das Resultat tausender Jahre Arbeit

15.5. (Tom Price - Karijini National Park)
Bis zu unserer Minen-Tour am 13h hängen wir noch etwas auf den kleinstädtischen Spielplätzen von Tom Price ab und genehmigen uns ein Picnick. Tom Price ist eine nach dem Entdecker der Eisenerzvorkommen benannte und eigens durch die ansässige Minengesellschaft gegründete Kleinstadt. Hier gehört einfach alles der Minengesellschaft, inkl. der Menschen...

 

Um 13:30 werden wir, ausgestattet mit Helm und Brille, vom Busfahrer beim Visitorcenter abgeholt und es geht mit ca. 30 anderen Besuchern in die Eisenerzmine bei der an einem sogenannten "offenen Schnitt" mittels Tagbau das Eisenerz ganz offen abgetragen wird.

Dies geschieht nun schon seit 1962 während 24 Stunden pro Tag. Und die aktuellen Reserven reichen mindestens für weitere 40 Jahre... Das so im 2-Schichtenbetrieb (12Std./12Std.) abgetragene eisenhaltige Gestein wird vor Ort mittels riesigen Maschienen Sortiert und laufend auf Eisenbahnwagen geladen. Diese werden in kilometerlangen Zügen auf eigens dafür geschaffenen Geleisen zur Küste und dort auf die riesigen Transportschiffe mit Destination China und Japan geschafft. Tag ein, Tag aus, Jahr ein, Jahr aus... Und die Produktionsmengen werden Jahr für Jahr erhöht. Die Welt hat einen schier unstillbaren Hunger nach Eisen!

 

Siena halten wir während der Bus-Tour mit einem Schokoweggli bei Laune, doch sie staunt natürlich auch über die riesengrossen Bagger und sonstigen Fahrzeuge der Grösse XXL.

 

Nach der Rückkehr aus der Mine fahren wir direkt in den nahe gelegenen Karijini Nationalpark (zum Dales Campground). Wir stellen uns auf ein paar stromlose Tage ein, ohne Handyempfang und nur mit dem Wasser, welches wir selber mitbringen oder in den Wasserlöchern des Parks vorfinden. Um 21h ist bereits Lichterlöschen und wir stellen bei in den Himmel fest, dass wir den Sternen wohl noch nie so nahe waren.

16.5. (Karijini National Park)
Wir schlafen friedlich und wachen um ca. 7:50 auf, es war angenehm kühl in der Nacht so dass wir unsere Schlafsäcke endlich wieder brauchen konnten. Sibylle ist leider nach einer fast 5tägigen Pause erneut voller Insektensticke. Da wir und offensichtlich auch niemand anders nur die leiseste Ahnung hat wer solche Stiche produziert (jeder sagt etwas anderes), zünden wir als Prävention nochmals eine Anti-Insekten-Bombe in unserem Bus um wirklich nicht nochmal ein Bedbug Desaster erleben zu müssen.

 

Wir gehen, während die Anti-Insekten-Bombe ihre Wirkung in unserem Bus entfaltet, auf eine mehrstündige Wanderung in den wunderschönen Karijinipark um den Dales Gorge. Start ist eine Treppe runter zum Fortescue Falls wo wir mit einem erfrischenden Bad im kühlen Naturpool starten. Das Wasser schätzen wir auf ca. 16-18Grad. Anschliessend laufen wir wie durch den Dschungel dem Bach entlang durch das tiefe Flussbett. Siena hat grosse Freude an der Kletterpartie und dem immer in ihrer Reichweite fleissenden Flüsschen. Wir machen unterwegs ein gemütliches Picnick und klettern weiter über Stock und Stein bis zum Circular Pool, welcher bei unserer Ankunft kurz nach dem Mittag bereits ganz im Schatten liegt. Es ist zwar noch früher Nachmittag aber es fühlt sich an wie kurz vor Sonnenuntergang. Es braucht ein wenig mehr Überwindung aber auch hier springen wir alle 3 nochmal in das kühle Nass und kehren zurück zum Parkplatz um unseren entgifteten Camper abzuholen.

 

Nach der Rückkehr zu unserer romantischen Campsite gibts eine kurze Schullektion für Siena. Wir haben uns zum Ziel gesetzt das Siena bis zu unserer Rückkehr das Alphabeth kennt und bis 100 zählen kann. Nach dem erneut sehr frühen Nachtessen gibts noch einen spassigen Spieleabend mit Obstgarten und Yazzee (Siena gewinnt!).

17.5 (Karijini National Park)

Am Vormittag laufen wir für einen Morgenschwumm nochmal kurz runter zum "Ferne Pool" der zu recht als einer der schönsten angepriesen wird. Dabei treffen wir auf Sibylle's  Tauchbuddy von ihrem Muttertags-Tauchgang in Exmouth: Beatrice (& Freundin).Die Mädels geben uns ein paar Tips, da sie den anderen Teil des Karijini National Parkes bereits besucht haben.

 

Dieser andere Teil des Parks ist nur über steinige Naturstrassen erschlossen und es wird empfohlen jeweils 2 Ersatzräder mit zu führen (wegen der teilweise spitzigen Steine). Abgesehen davon wäre es uns (eigentlich) vertraglich nicht erlaubt mit unserem Campervan solche Strassen zu befahren.

 

Nach anfänglichem Zögern entschliessen wir uns nach dem Motto "no worries", bestückt mit gerademal einem einzigen Ersatzrad und gegen das Gebot unseres Vermieters, trotzdem die ca. 50 Km "Unsealed Road" in Angriff zu nehmen.

 

Wir und unser Bus erreichen nach einer Stunde geschüttelt (und auch etwas gerührt) aber unbeschadet den angesteuerten "Weano Gorge" und machen dort am späteren Nachmittag einen der schönsten und anspruchsvollsten Walks, bei dem man via Leiter und diversen Passagen (teilweise durchs Wasser) den sogenannten Kermit Pool erreicht.
Siena macht den ganzen Walk mit und wir sind mächtig stolz auf sie. Mit grosser Freude dürfen wir erneut erleben, dass wir uns mit unserem Kind praktisch nicht Einschränken müssen. Siena erfreut sich an der Kombination Naturpool, Wanderwege durch Bäche, Klettern über Felsen und Steine.

 

Kurz vor dem Sonnenuntergang beenden wir unseren Walk und machen uns bei anbrechender Dunkelheit auf den Weg zum ca. 10 Km entfernten Campground. Unsere Bleibe für die dritte Nacht im Park ist heute der ECO Retreat Campground, wo wir herzlich empfangen werden und wo es sogar Duschen und Klo's mit Spühlung gibt! Aber immer noch keinen Handyempfang und keinen Strom...

18.5. (Karijini National Park - Port Headland)
Frisch geduscht (zum ersten mal nach 3 Tagen), machen wir uns auf den Weg zum "Knox Gorge". Da es Siena und auch uns beiden hier so gut gefällt, haben wir uns vorgenommen heute noch einmal eine ausgedehnte Wanderung zu machen.

 

Der Abstieg in den Gorge ist ziemlich schwierig, der Weg ist steil und es liegen viele lose Steine herum, also extreme Rutschgefahr! Nach ca. 15 Minuten beschwerlichem Abstieg sind wir unten im Tal angekommen und können leichten Schrittes dem markierten Weg folgen. Heute sehen wir das erste mal eine Schlage, welche sich aber tot stellt. Nachdem wir den vermeintlichen Kadaver fotografiert haben schlägelt sie sich leise davon...

 

Bei der Rückkehr legen wir bei einem grünschimmernden Pool eine Schwimm- und Mittagspause ein. Da unser Pool bereits nach einer halben Stunde im Schatten liegt, merken wir wie schnell die Zeit vergangen ist.


Wir verlassen den Karijinipark und freuen uns dass wir keinen Platten hatten. Die Weiterreise führt uns via Auski Roadhouse nach Port Headland zurück an die Küste. Die Fahrt ist lang, ziemlich öde und am Strassenrand liegen dort wo normalerweise totgefahrene Känguruhs liegen zur Abwechslung dutzende totgefahrener Kühe! Die Viecher laufen hier frei herum und überqueren dabei nicht selten die Strasse. Da wir heute bis in die Nacht hinein fahren müssen, steigt bei uns die Sorge vor einer unliebsamen und für beide Seiten heftigen Begegnung mit einem dieser Wiederkäuer.

 

Gegen 19h erreichen wir müde aber unversehrt den von unterwegs noch reservierten "Black Rock Campground" in South Headland. Wir müssen dann noch feststellen, dass unser Frischwassertank ein Problem hat. Vermutlich haben wir bei der OffRoad Fahrt durch die Vibrationen einen Teil der Wasserpumpe verloren... Shit happens! Wir schauen uns das morgen an.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0